Als klar war, dass ich ab August mein großes Hobby Kaffee zum Beruf machen würde, wollte ich die letzten Wochen vor dem Arbeitsstart nutzen, um Cafés zu besuchen, auf die ich neugierig war. Ach, was sage ich… besucht hätte ich am liebsten 100 Kaffeeläden, aber ich habe versucht, in Anbetracht der knappen Zeit die Strecke so zu optimieren, dass ich in den jeweiligen Orten noch Freunde besuchen konnte. Und so lagen folgende spannende coffee shops (fast) auf dem Weg: die Kaffeemanufaktur Machhörndl in Nürnberg, Hoppenworth & Ploch in Frankfurt und coffee nerd in Heidelberg.
Los ging es in meiner fränkischen Heimat, bei der Kaffeemanufaktur Machhörndl in Nürnberg. Armin Machhörndl gilt in der Kaffee-Szene als Koryphäe für helle Röstungen. Eine seiner genialen Mischungen heißt z.B. „Fruit Punch“, das zeigt schon ein bisschen, wohin die Richtung geht. In der Rösterei gibt es auch ein kleines Café, in dem die frisch gerösteten Kaffees als Espresso, Cappuccino & Co. oder Filterkaffees probiert werden können. Besonders fasziniert hat mich das Menu für die Brew Bar. Für jede Kaffeesorte wurde eine bestimmte Zubereitungsmethode empfohlen.
Weil ich schon immer mal einen Filterkaffee aus der Chemex probieren wollte, habe ich mich entsprechend für die Sorte Panama Geisha entschieden. Meine Freundin Kathrin, mit der ich unterwegs war, hat einen Kaffee aus der Aeropress genommen. Das war auch deswegen eine gute Wahl, weil Armin Machhörndls Mitarbeiterinnen Luzia und Krissi am Wochenende zuvor die ersten beiden Plätze bei der deutschen Aeropress-Meisterschaft gewonnen hatten.
In der Kaffeemanufaktur Machhörndl ist die Zeit nur so verflogen. Das geht bei feinen Getränken natürlich sowieso schnell, dazu kam die nette Atmosphäre. So konnten wir noch einen Sommernachmittag im Innenhof genießen. Die Tischdecken und Sitzdecken auf den Bänken sind übrigens aus Kaffeesäcken und Filz gestaltet. Zu alldem kommt aber – und so was freut mich immer sehr – dass man bei Fragen zum Kaffee bei Armin und allen seinen Mitarbeitern offene Türen einrennt. Erst habe ich mich vor Ehrfurcht vor dem Ruf, den Armin in der Kaffeeszene genießt, gar nicht getraut zu sagen, dass ich auch bald beruflich mit Kaffee zu tun haben werde. Diese Sorge war aber unbegründet, weil Armin sich direkt ganz unkompliziert und freundlich zu uns an den Tisch gesetzt und mit uns ganz locker über Kaffee gesprochen hat. Es war also nicht nur ein schöner und entspannter, sondern auch ein sehr lehrreicher Nachmittag. Ich kann allen nur empfehlen, mal in der Kaffeemanufaktur vorbeizuschauen. Vielleicht könnt Ihr Armin beim Rösten über die Schulter schauen, in jedem Fall aber könnt Ihr Euch durchs Sortiment probieren und – wer Lust hat – das eigene Kaffeewissen aufpolieren.